Solide Finanzierung der AHV trotz starker demografischer Alterung in den letzten Jahrzehnten, weil die Produktivität stieg. Veranschaulicht mit beeindruckenden Bildern aus dem Gleisbau

Blog Daniel Lampart

Wir sind gesünder, wir leben länger und haben weniger Kinder: Dieser Trend – die sogenannte demografische Alterung – hat in der Schweiz schon im 19. Jahrhundert eingesetzt und hält bis heute an. Die Alterung der Gesellschaft war übrigens schon 1948 bei der Einführung der AHV ein Thema. Statistiker des Bundes warnten damals vor der «Vergreisung des Schweizervolks». 

Die Warnung, dass die AHV wegen dieser demografischen Alterung in eine finanzielle Schieflage geraten wird, zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Geschichte. Bewahrheitet hat sie sich jedoch nie. Die AHV schloss 2021 mit einem Überschuss von 2.6 Mrd. Fr. Auch ohne Kapitalerträge nahm sie 800 Mio. Fr. mehr ein, als sie ausgab. Obwohl die demografische Alterung schon weit fortgeschritten ist, wie die Grafik unten zeigt. Und obwohl sie bisher nur zwei Mal eine Zusatzfinanzierung brauchte, nämlich ein MWSt-Prozent im Jahr 1999 und 2 Mrd. Fr. im Rahmen der Unternehmenssteuerreform STAF im Jahr 2020.

Altersquotient (Personen im Alter 65+ im Verhältnis zu 20- bis 64-Jährigen)

Das Zauberwort heisst Produktivität. Je stärker die Produktivität und damit die Löhne steigen, desto besser geht es der AHV. Jede Lohnerhöhung bedeutet automatisch auch höhere AHV-Einnahmen. Heute liegt der Durchschnittslohn pro Vollzeitstelle bei über 105’000 Franken pro Jahr. 1950, nach der Einführung der AHV, waren es 24’000 Franken (zu heutigen Preisen). Die Reallöhne haben sich somit in den letzten 60 Jahren mehr als vervierfacht und haben so für entsprechend höhere Einnahmen der AHV gesorgt.

Das alles klingt relativ abstrakt. Wenn man Fotos aus den verschiedenen Epochen anschaut, braucht es nicht viele Erklärungen. Die Fotos unten zeigen einerseits den Bau eines zweiten Bahngleises zwischen Pfäffikon und Ziegelbrücke im Jahr 1955 mit viel Personaleinsatz, andererseits den Gleisbau zwischen Mägenwil und Birr im Jahr 2020, wo mächtige, leistungsfähige Maschinen zum Einsatz kommen.

Gleisbau 1955
Gleisbau 2020
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