Die Schweiz ist in einer schweren Rezession. Im zweiten Quartal lag das Bruttoinlandprodukt fast 10 Prozent unter dem Vorjahreswert. Einen solchen Einbruch gab es seit dem 2. Weltkrieg noch nie. Zwar hat sich die wirtschaftliche Lage in letzter Zeit etwas verbessert. Das ist alles andere als verwunderlich. Denn nach der Schliessung der Wirtschaft in den Frühlingsmonaten gab es mit der Öffnung wieder gewisse Aufholeffekte. Doch die Lage bleibt besorgniserregend. Die Zahl der Stellensuchenden steigt und steigt.
Die Schweizer Wirtschaft ist vor allem von zwei Seiten unter Druck. Einerseits lasten die lahmende Weltkonjunktur und die Einschränkung der Reisen aus Asien schwer auf den Exporten und dem Tourismus. Andererseits bremsen die Kaufkraftausfälle im Inland. Arbeitslose und Berufstätige in Kurzarbeit erhalten nur rund 80 Prozent ihres Lohnes. Zahlreiche Berufstätige im Gastgewerbe oder in anderen Dienstleistungsbranchen haben Pensenkürzungen akzeptieren müssen.
Die Debitkartenzahlungen im Detailhandel und die Bargeldbezüge wachsen deutlich weniger stark, nachdem die Zuhausegebliebenden in der Ferienzeit für ein ausserordentliches Zwischenhoch bei diesen Zahlen sorgten. Auch die Neuzulassungen von Personenwagen gehen nach dem Nachholeffekt im Juli wieder sichtbar zurück.