Prämienschock, Teuerung, sinkende Renten der Pensionskassen: Es braucht eine 13. AHV-Rente – wie sie Liechtenstein schon seit 25 Jahren hat. Rede an der SVP-DV vom 27. Januar 2024

Blog Daniel Lampart

Als ich diese Delegiertenversammlung vorbereitete, erhielt ich ein Mail von Frau Schnyder. Sie schreibt: «Als Bäuerin habe ich 150% hart gearbeitet. Für eine zweite oder dritte Säule reichte es mir nie. Eine 13. AHV-Rente wäre eine Erleichterung». Auch Herr Wieser, ein Zugbegleiter, wendet sich an uns: «In einem Monat werde ich pensioniert und die Rente wird nicht reichen. Ich schränke mich überall ein, aber die steigenden Preise merke ich stark». Wir erhalten täglich solche Zuschriften. Und es werden immer mehr. 

Das Leben in der Schweiz ist teurer geworden. Der Prämienschock bei den Krankenkassen, die höheren Mieten und die generell steigenden Preise belasten die Leute schwer. Sie haben eine ganze Monatsrente weggefressen. Aber nicht nur die Pensionierten haben mehr Probleme, mit dem Geld über die Runden zu kommen. Viele Arbeiter und Angestellte stellen fest, dass sie weniger Pensionskassenrente haben werden, als man ihnen versprochen hat. Ihre Pensionierung ist nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben. 

Die Rentenprobleme haben sich verschärft. Für die heutigen Pensionierten, aber auch für die Berufstätigen, die in Zukunft pensioniert werden. Erstmals ist auch die Mittelschicht betroffen. Die für sie besonders wichtigen Pensionskassen geben weniger her, obwohl die Schweiz reicher wird. Obwohl die Wirtschaft läuft. Obwohl die Manager und die Bundesräte ihre Gehälter erhöhen. Die Leute sehen, dass es im Land aufwärts geht. Nur haben sie nichts davon. 

Bundesrat und Parlament tun nichts gegen diese Probleme. Bei der AHV haben sie den Teuerungsausgleich für 2024 abgelehnt. Schlimmer noch: Die gleichen Leute, die heute sagen, sie würden eine höhere AHV für Bedürftige unterstützen, haben vor drei Jahren die Ergänzungsleistungen gekürzt. Statt die Probleme zu lösen, haben sie sie sogar noch verschlimmert. 

Wenn es bei der Mittelschicht abwärts geht, wird es ungemütlich. Ungemütlich für die Bevölkerung, die weniger Geld hat. Aber auch ungemütlich für Bundesrat und Parlament. Denn wenn sie nicht handeln, übernimmt das Volk das Zepter. 

Einige Leute sagen: «Ich bin für die 13. – aber nur, wenn die Reichen nichts erhalten». Doch diese Leute machen einen grossen Denkfehler. Wer glaubt, man könne etwas für die Mittelschicht tun, ohne allen Pensionierten etwas zu geben, ist ein Träumer. Die Reichen zahlen nur dann in die AHV ein, wenn sie auch etwas erhalten. Die Rente für die Reichen kostet nicht viel. Denn die meisten Leute sind nicht reich. Doch wenn die Reichen nicht mitzahlen, gibt es keine AHV. 

Andere Leute sagen: «Ich wäre für die 13. - aber wir haben kein Geld». Dabei haben wir in der Schweiz für alles Mögliche Geld. Nicht nur für die Banken, sondern sogar für den Skipass der Bundesräte. Die AHV macht Milliardenüberschüsse. Und die Sozialbeiträge sinken – bei der Unfallversicherung und bald auch bei der ALV. Das Geld für die 13. ist vorhanden. Wer das Gegenteil behauptet, sagt den Leuten nicht die Wahrheit. Liechtenstein hat übrigens schon seit 25 Jahren eine 13. AHV-Rente. Dem «Ländle» geht es bestens damit.

Die Teuerung und der Prämienschock haben viele Leute hart getroffen – auch in der Mittelschicht. Sie erwarten, dass die Politik nun auch einmal etwas für sie tut und nicht immer für die Anderen. Es braucht eine 13. AHV-Rente, damit alle, die ihr Leben lang gearbeitet haben, auch im Alter über die Runden kommen.

Top