Gelungene Vermittlungen, weniger schlechte Personalvermittler, keine Kontingente, Weiterführung der Bilateralen - so die erste positive Bilanz der Stellenmeldepflicht

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Verfasst durch Daniel Lampart

Die Stellenmeldepflicht hat verschiedene positive Wirkungen für die Berufstätigen in der Schweiz. Das zeigt auch der heute veröffentlichte Bericht des SECOs. Klar war aber auch von Beginn, dass man von der Massnahme keine Wunder erwarten darf. Auch das hat sich bestätigt.

  • Gemäss dem Seco-Bericht wurden 8 Prozent der Stellensuchenden, deren Dossier an die meldenden Arbeitgeber geschickt wurde, angestellt. Das ist erfreulich.
  • Es haben viel mehr Arbeitgeber offene Stellen gemeldet, als der Bund erwartet hat. Das zeugt davon, dass die Firmen sich von der Stellenmeldepflicht positive Wirkungen versprechen.

Etwas vom Wichtigsten wurde im Bericht aber nicht erwähnt. Der Bundesrat hat damals als Antwort auf die SVP-Masseneinwanderungsinitiative ein Kontingentssystem vorgeschlagen. Wäre das Parlament darauf eingetreten, hätte das grössere Probleme mit den Bilateralen Verträgen gegeben. Zudem hätte der Vorschlag des Bundesrates prekäre Kurzaufenthalte gefördert.

Ebenfalls positiv ist ein weiterer Effekt. Die Stellenmeldepflicht stärkt den Service Public in der Arbeitsvermittlung. Die schwarzen Schafe unter den Vermittlern mit überhöhten Honoraren und schlechten Leistungen kamen dadurch unter Druck. Es ist daher wenig überraschend, dass die Zahl der Arbeitsvermittler 2018 in den Kantonen, welche die Stellenmeldepflicht aktiv nutzen, entweder gesunken oder zumindest weniger stark gestiegen ist. Obwohl sich die Beschäftigungssituation insgesamt verbesserte.

Die Stellenmeldepflicht ist nach wie vor im Aufbau. Die Kantone sind noch am Lernen. Das Potenzial ist nicht ausgeschöpft. Wichtig ist, dass die Stellenmeldepflicht im Dienste der Stellensuchenden genutzt wird. Kantone, welche damit Zwang und repressive Massnahmen verbinden, werden keinen Erfolg haben. Man kann auf die nächsten Berichte gespannt sein.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

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