Erste Lehren aus der Corona-Krise

  • Corona
  • Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Blog Daniel Lampart

Nachdem der grösste Sturm vorbei ist, können die ersten Lehren aus der Corona-Krise gezogen werden. Klar ist, dass die „Lohngarantien“ über die Kurzarbeit und die EO viele Stellen erhalten und einen katastrophalen Anstieg der Arbeitslosigkeit wie in den USA verhindert haben. Die Krise hat auch gezeigt, dass in solchen Notsituationen mit bestehenden Strukturen wie der Arbeitslosenversicherung (Kurzarbeit) oder die EO mit den AHV-Ausgleichskassen gearbeitet werden muss. Neue Strukturen wie neu geschaffene Notfall-Fonds oder andere Instrumente sind zu träge, u.a. weil weder das Personal, noch die IT-Systeme für die Auszahlung von Leistungen vorhanden sind.

In der Krise wurden endlich auch die Schwächen bei der Arbeitsmarktaufsicht für alle erkennbar. Die Kontrolle der Hygienevorschriften an den Arbeitsplätzen erfolgte erst mit einer erheblichen Verspätung. Weil die Kantone viel zu wenig Personal hatten. Der Kontrolle des Gesundheitsschutzes wurde in der Vergangenheit vernachlässigt. Erst als die Suva oder die Lohnkontrolleure (Paritätische Kommissionen) in der Corona-Krise für diese Kontrollen zusätzlich eingesetzt wurden, begann es zu bessern. Die Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren war aber nicht optimal. Da und dort gab es Konflikte über die Zuständigkeiten und die Qualität der Kontrollen.

Anzahl Personen in der Arbeitsmarktaufsicht

Nach der ersten Corona-Welle ist klar, dass es bei der Gesundheit am Arbeitsplatz Verbesserungen braucht. Einerseits braucht es mehr Kontrollen und optimierte Prozesse. Andererseits sollte es selbstverständlich sein, dass erkrankte Personen nicht an der Arbeit erscheinen. Damit sie niemand anstecken. Das funktioniert nur, wenn die Berufstätigen keine Angst vor einem Verlust der Stelle haben. Es ist nicht überraschend, dass gerade die deutschen Fleischverarbeiter ein Corona-Herd sind. Die Arbeitsbedingungen in diesen Firmen sind bekannterweise prekär. Es sind viele Subunternehmen mit ausländischen Arbeitskräften tätig. Die Arbeitsbedingungen und Unterkünfte sind ungenügend.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
Top