Beispielloser Anstieg der Arbeitslosigkeit - auch in Branchen, welche nicht behördlich geschlossen wurden

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Blog Daniel Lampart

Die heutigen Arbeitslosenzahlen zeigen, wie hart die Corona-​Krise für viele Arbeitnehmende ist. In nur zwei Monaten stieg die Zahl der Arbeitslosen um über 40 Prozent oder je 23'000 Personen pro Monat (saisonbereinigt). So etwas gab es noch nie. 
 

Zunahme der Anzahl Arbeitsloser gegenüber Vormonat (saisonbereinigt)

Dabei hat der Bundesrat umfassende Massnahmen ergriffen, um gerade das zu verhindern. Er hat den Zugang zur Kurzarbeit maximal erleichtert, einen Elternurlaub für Arbeitnehmende mit Betreuungspflichten eingeführt sowie weitere Hilfemassnahmen und Kreditgarantien beschlossen. Wenn die Firmen nun in grosser Zahl Personal entlassen, ist das nicht akzeptabel.

Besonders erschreckend ist, dass die Arbeitslosigkeit auch in Branchen stark zugenommen hat, welche von den behördlichen Schliessungsentscheiden nicht betroffen waren. So beispielsweise im Baugewerbe und im Finanzsektor (Banken/Versicherungen).

 

Arbeitslose nach Branchen (saisonbereinigt)

In der Corona-​Krise ist die Solidarität das Gebot der Stunde. Der Bund greift den Firmen mit Milliarden unter die Arme. Die Firmen stehen in der Pflicht. Sie müssen die Arbeitsplätze erhalten. In der gegenwärtigen Krise darf es keine Entlassungen geben. «Solidarisch aus der Krise» lautet der Appell des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB für einen sozial akzeptablen Ausstieg, der auch einen 100%-igen Lohnersatz während der Kurzarbeit für die unteren und mittleren Löhne fordert. Denn die Kaufkraft zu schützen ist sowohl für die betroffenen Arbeitnehmenden als auch für die Erholung der Schweizer Konjunktur von zentraler Bedeutung.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
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