Arbeitgeber zahlen weniger Lohnbeiträge. Trotzdem fordern sie weitere Entlastungen.

Blog Daniel Lampart

Bei der «Geld&Gülle-Allianz» färben die Bauern auf die Arbeitgeber ab. Am letzten Freitag als das US-Zollabkommen bekannt wurde, haben die Bauern subito neue Subventionen gefordert. Auch Economiesuisse kam mit Forderungen: Die «Kostenlast» müsse für Firmen rasch und massgeblich reduziert werden. Obwohl das US-Abkommen über tiefere Zölle genau das bezweckte. Man reibt sich die Augen. 

Unabhängig davon sinken die Sozialbeiträge der Arbeitgeber bereits seit einiger Zeit. Bei den Familienzulagen zahlen die Arbeitgeber nur noch rund 1.6 Prozent der Lohnsumme. Tendenz sinkend. Vor einigen Jahren waren es noch 1.75 Prozent. Auch bei der Arbeitslosenversicherung wurden sie entlastet, indem das Solidaritäts-Prozent für hohe Einkommen wegfiel.

Lohnprozente für Familienzulagen

Warum gehen die Beiträge an die Familienzulagen zurück? Weil wir weniger Kinder haben, ist die Standardantwort. Das stimmt. Doch es gibt noch einen anderen Grund. Die Familienzulagen entwerten sich. Der Bund hat die Mindestzulagen für Kinder im Jahr 2024 zwar wegen der Teuerung von 200 auf 215 Franken erhöht. Doch die Wirtschaft wächst stärker als die Teuerung. Die Firmen verdienen jährlich pro Arbeitnehmer:in rund ein Prozent mehr aufgrund der höheren Arbeitsproduktivität. Dadurch werden die Arbeitgeber entlastet, indem sie einen geringeren Teil ihrer Einnahmen an die Familienzulagen zahlen müssen. Im Unterschied zur AHV oder zur IV. Dort werden die Renten nicht nur an die Teuerung, sondern zum Teil auch an die Lohnerhöhungen angepasst. 

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