Arbeitgeber machen hohe Teuerungs- und Digitalisierungsgewinne wie die heutigen Zahlen des BFS zeigen

Blog Daniel Lampart

Die Gewinne der Firmen steigen. Im Unterschied zu den Löhnen, die real seit drei Jahren sogar sinken. Viele Firmen haben ihre Preise in den letzten Jahren angehoben. Gleichzeitig haben sie die Kosten gesenkt – vor allem weil sie in die Digitalisierung investiert haben. Das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen des BFS.

Sie produzieren heute pro Arbeitsstunde fast 10 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Oder anders gesagt: Die Arbeitsproduktivität stieg in den letzten fünf Jahren um knapp 1.7 Prozent pro Jahr. Das ist im historischen Vergleich ziemlich viel.

Ein treibender Faktor war die «Digitalisierung». Die Investitionen in Software und Hardware waren 2022 mehr als 30 Prozent höher als fünf Jahre zuvor. Vor allem in den Corona-Jahren wurde die Digitalisierung beschleunigt. Die IT-Investitionen trugen mehr als die Hälfte zum deutlichen Investitionswachstum bei.

Die Frage ist nun, wer die Digitalisierungsgewinne oder -dividende erhält. Bisher landete diese vor allem bei den Firmen. In der Realität ist aber jedes Digitalisierungsprojekt zum Scheitern verurteilt, wenn die MitarbeiterInnen nicht mitmachen. Die Gewerkschaften fordern, dass die Löhne mit der Teuerung und dem Produktivitätswachstum mithalten. Damit die Erträge der Firmen zwischen Kapital und Arbeit verteilt werden. Hohe Teuerung und hohe Produktivitätszuwächse rechtfertigen entsprechende Lohnerhöhungen. Bisher weigerten sich die Arbeitgeber, diese Lohnerhöhungen zu gewähren. Offenbar braucht es nun stärkere Signale der Arbeitnehmerschaft.

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