An der 3. Säule verdienen vor allem die Banken - die Antwort auf die sinkenden Pensionkassenrenten ist eine Erhöhung der AHV

Blog Daniel Lampart
Verfasst durch Daniel Lampart

Nun schreiben es auch die Banken, nicht nur die Gewerkschaften: Die Renten in der Schweizer Altersvorsorge sinken. Vor allem bei den Pensionskassen. Die Credit Suisse berechnete letzte Woche, dass die Rente aus AHV und Pensionskasse künftig nicht mehr reichen wird, um den Lebensstandard zu halten.

Die Schlussfolgerung der Credit Suisse hingegen ist kreuzfalsch. Man müsse nun in die 3. Säule investieren. Doch die 3. Säule lohnt sich vor allem für die Banken. Diese Analysen zu den sinkenden Renten sind deshalb durchsichtig. Die Banken und Versicherungen wollen möglichst viele Produkte der 3. Säule verkaufen.

An der AHV verdienen die Banken hingegen nichts. Im Gegenteil: Die Topverdiener in den Teppichetagen der Banken zahlen viel mehr in die AHV ein, als sie je an Rente erhalten werden. Damit die Normalverdienerinnen und Normalverdiener mehr Rente haben.

Darum ist die Erhöhung der AHV in der gegenwärtigen Situation für die meisten Leute die Lösung mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Der SGB schlägt eine 13. AHV-Rente vor. Diese ist für Normalverdienende viel günstiger als eine 3. Säule. Weil die Topverdiener und die Arbeitgeber die AHV-Renten der Malerin und des Verkäufers mitfinanzieren. In der 3. Säule sind sie hingegen ganz auf sich alleine gestellt. Sie müssen alle Beiträge selber zahlen. Und die Banken machen mit der 3. Säule Gewinne. Der SGB hat vor rund 3 Jahren ausgerechnet, wie vorteilhaft die AHV ist. Die 13. AHV-Rente ist je nach beruflicher und familiärer Situation rund 5 bis 10 Mal günstiger als eine entsprechende Rente in der 3. Säule. Mit der heutigen Zinssituation wäre der Unterschied noch grösser.

Die AHV hat in den letzten 20 Jahren kein zusätzliches Geld gebraucht. Aller Schwarzmalerei zum Trotz reichte das 1999 eingeführte zusätzliche Mehrwertsteuerprozent bis heute. Weil die Babyboomer in Rente gehen, ist in den kommenden Jahren wieder eine Finanzspritze nötig. Gemäss den Schätzungen des SGB wäre die AHV aber 2030 mit rund 4.7 statt wie heute 4.2 Lohnprozenten (Anteil der Arbeitnehmenden) weiterhin bestens finanziert.

Leider sind diese Zusammenhänge zu wenig bekannt. Weil die Bevölkerung mit Panikszenarien und Halbwahrheiten irregeführt wird. Dabei ist die Sache glasklar. Mit der AHV erhält die grosse Mehrheit der Bevölkerung mehr Rente fürs Geld. Das nützt vor allem den Berufstätigen. Weil sie weniger fürs Alter sparen müssen, haben sie mehr Geld zum Leben. Das ist angesichts der hohen Mieten und Krankenkassenprämien heute umso wichtiger.

Monatliche Einzahlungen für eine Zusatzrente in der Höhe einer 13. AHV-Rente

 Kosten 13. AHV-RenteKosten 3. Säule für gleiche Rente
Zugbegleiter (36) und Floristing (36, 50%-Pensum), verheiratet, 2 Kinder33180
Physiotherapeutin (51) und Polymechaniker (51), verheiratet56580
Lagerist (33)1590
Pflegefachfrau (48,80%-Pensum), 2 Kinder20160

 

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

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