88 Prozent finden Tieflöhne ungerecht

Blog Daniel Lampart
Verfasst durch Daniel Lampart

Tieflöhne werden von vielen Leuten als ungerecht empfunden. Nicht zuletzt deshalb fanden die gewerkschaftlichen Mindestlohnkampagnen fruchtbaren Boden. Die Lage in der Schweiz hat sich dank der offensiven Mindestlohnpolitik der Gewerkschaften spürbar verbessert – insbesondere im Vergleich zu Ländern wie Deutschland oder Grossbritannien.

Dennoch ist das Problem nach wie vor gross. JedeR zehnte Arbeitnehmende in der Schweiz verdient auf eine Vollzeitstelle weniger als 4313 Fr./Mt. (2016). Diese Angaben sind ohne die Land- und Hauswirtschaft – beides Tieflohnbranchen, für die es leider keine zuverlässigen, öffentlichen Informationen gibt.

Die Schweizer Bevölkerung ist gegenüber Tieflöhnen anhaltend kritisch eingestellt. 88 Prozent finden Löhne unter 41‘000 Fr. für eine Vollzeitstelle ungerecht. Das zeigen die Ergebnisse des „European Social Survey“, welcher im Jahr 2018 in den europäischen Ländern durchgeführt wurde.

Anteil der Befragten, welche Tieflöhne als ungerecht bezeichnen

Bei einer 40h-Woche ergeben die 41‘000 Fr. einen Stundenlohn von rund 19.70 Fr. Das entspricht ziemlich genau dem Mindestlohn des Kantons Neuenburg im vergangenen Jahr. Dieser betrug 19.77 Fr. Auf 2019 wurde er auf 20.02 Fr./h erhöht.

Ein grösseres Problem hat der Postregulator PostCom. Er erliess einen Mindestlohn von 18.27 Fr./h. Das ist eindeutig viel zu tief.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

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