Tieflöhne werden von vielen Leuten als ungerecht empfunden. Nicht zuletzt deshalb fanden die gewerkschaftlichen Mindestlohnkampagnen fruchtbaren Boden. Die Lage in der Schweiz hat sich dank der offensiven Mindestlohnpolitik der Gewerkschaften spürbar verbessert – insbesondere im Vergleich zu Ländern wie Deutschland oder Grossbritannien.
Dennoch ist das Problem nach wie vor gross. JedeR zehnte Arbeitnehmende in der Schweiz verdient auf eine Vollzeitstelle weniger als 4313 Fr./Mt. (2016). Diese Angaben sind ohne die Land- und Hauswirtschaft – beides Tieflohnbranchen, für die es leider keine zuverlässigen, öffentlichen Informationen gibt.
Die Schweizer Bevölkerung ist gegenüber Tieflöhnen anhaltend kritisch eingestellt. 88 Prozent finden Löhne unter 41‘000 Fr. für eine Vollzeitstelle ungerecht. Das zeigen die Ergebnisse des „European Social Survey“, welcher im Jahr 2018 in den europäischen Ländern durchgeführt wurde.