JA zur Pflegeinitiative

Das Schweizer Gesundheitswesen kostet uns jährlich über 80 Milliarden. Geklotzt wird bei teurer Infrastruktur und kostspieligen Geräten, geprasst wird bei Kaderlöhnen und Privatversicherungen,  zugelangt bei den unsäglich hohen Medikamentenpreisen der Pharma. Doch auch gespart wird: beim Personal.

Seit Jahren arbeitet das Pflegepersonal in den Heimen, in den Spitälern und in der Spitex am Anschlag. Die Pflegenden sind chronisch überlastet, erschöpft und ausgebrannt. Ruhezeiten werden fortlaufend gebrochen, Dienstpläne im letzten Moment bekanntgegeben und die Löhne weiterhin tiefgehalten. Viele gut ausgebildete Pflegende verlassen den Beruf deshalb nach wenigen Jahren.

Dass dazu seit März 2020 auch noch eine Pandemie kam, hat das Fass vollends zum Überlaufen gebracht: Nach eineinhalb Jahren Corona und unveränderter Verweigerungshaltung der Politik sind die Absenzraten in die Höhe geschnellt. Zu den bereits tausenden unbesetzten Stellen in der Pflege kamen tausende weitere. Bereits heute sind 11 000 Pflegestellen unbesetzt, bis im Jahr 2029 wird der zusätzliche Bedarf auf 70 000 Stellen ansteigen.

Dass es so weder für die Pflegenden noch für die PatientInnen weitergehen kann, ist völlig klar. Und deshalb braucht es am 28. November ein Ja zur Pflegeinitiative:

  • Ein Ja zur Pflegeinitiative stärkt die Arbeitsbedingungen und damit die Attraktivität der Pflegeberufe substanziell. Das geht von einer angemessenen Entlohnung über vernünftige Arbeitszeiten bis hin zu einem Ausbau der Berufskompetenzen.
  • Ein Ja zur Pflegeinitiative bringt endlich genügend im Inland ausgebildetes Personal für sämtliche Berufsgruppen. Dies ist dringend nötig zur langfristigen Gewährleistung der Pflegeversorgung und -qualität.
  • Ein Ja zur Pflegeinitiative setzt endlich die richtigen Prioritäten in den Heimen und Spitälern: Investiert werden muss ins Personal, nicht in aufgeblasene Verwaltungsapparate und teure Medizinalgeräte in Überzahl.
  • Ein Ja zur Pflegeinitiative hat Signalwirkung weit über den Gesundheitsbereich hinaus. Denn es ist auch ein Bekenntnis für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in all jenen versorgungsrelevanten Berufen, wo dies am dringendsten nötig ist.
  • Ein Ja zur Pflegeinitiative ist der nächste wichtige Schritt zur Stärkung der solidarischen Grundversorgung in der Schweiz. Nach den Pflegenden müssen endlich auch die PrämienzahlerInnen entlastet werden: Weg mit den Kopfprämien!
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