Nationalbank am Bundesplatz

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SNB-Entscheid zu riskant und nicht nachvollziehbar

  • Geld und Währung
Medienmitteilung

Reaktion auf die Leitzinserhöhung durch die Nationalbank

Die Konjunktur hat sich in den letzten Monaten weltweit schlechter entwickelt – insbesondere weil die Kaufkraftprobleme die Nachfrage bremsen. Die Arbeits­losigkeit in der Schweiz steigt leicht. Die Teuerung geht spürbar zurück. Der Franken hat sich gegenüber dem Dollar und dem Euro weiter aufgewertet, was den Druck auf die Schweizer Exportwirtschaft zusätzlich erhöht. Die Überbewertung des Franken hinterlässt seit Langem sehr schmerzhafte Spuren. Die Exporte der Maschinenindustrie sind tiefer als vor 20 Jahren.

Vor diesem Hintergrund ist der heutige Entscheid der Schweizerischen National­bank (SNB) zu riskant und nicht nachvollziehbar. Namentlich die Ankündigung weitere Aufwertungen des Frankens herbeizuführen. «Im gegenwärtigen Umfeld stehen dabei Devisenverkäufe im Vordergrund», so die SNB. Aber auch die Erhöhung des Leitzinses.

Fast alle Konjunkturprognosen für die Schweiz rechnen mit einer Teuerung von unter 2 Prozent im nächsten Jahr. Die eigenen Vorgaben der Nationalbank zur Preisstabilität wären somit erreicht und eine weitere Zinserhöhung unnötig. Einzig die SNB geht von einer höheren Teuerung aus. Aber die heute präsentierten Unterlagen erlauben es nicht, die abweichende SNB-Prognose nachzuvollziehen. Die Begründung des heutigen Entscheides hängt daher in der Luft.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

031 377 01 16

daniel.lampart(at)sgb.ch
Daniel Lampart
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