Wohnen muss bezahlbar werden

Kurzargumentation

Die wichtigsten Argumente in aller Kürze

  1. Für Mieterinnen und Mieter statt für Spekulanten: Der Wohnungsmarkt funktioniert nicht, deshalb muss günstiger Wohnraum gefördert werden.
  2. Für das Gemeinwohl: Gemeinden müssen die Möglichkeit haben, Boden für preisgünstigen Wohnbau zu reservieren.
  3. Für das Grundbedürfnis Wohnen: Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Damit zu spekulieren ist unethisch.
  4. Für energetische Sanierungen ohne Mietexplosion: Notwendige ernergetische Sanierungen dürfen nicht auf dem Buckel der Mieter erfolgen.

Die Lage am Wohnungsmarkt: Unsoziale Umverteilung!

Die Situation auf dem Schweizer Wohnungsmarkt lässt sich schnell zusammenfassen: Es gibt nicht genügend bezahlbare Wohnungen. Die hohen Mieten belasten das Budget der Haushalte sehr stark. Für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, aber auch für Jugendliche in der Ausbildung oder Rentnerinnen und Rentner verschlechtert sich die Situation ständig, weil die Mieten schneller steigen als Preise, Löhne und Renten.

Umverteilung nach oben

In den letzten Jahren sind die Zinsen zwar gesunken. Aber leider folgten die Mieten diesem Trend nicht, weil das geltende Mietrecht die Initiative zur Senkung des Mietzinses dem einzelnen Mieter und der einzelnen Mieterin überträgt. Sie müssen einen Antrag zur Mietzinssenkung stellen und notfalls vor dem Gericht durchsetzen. Auch aus diesem Grund erzielen Anleger hohe Renditen. Milliarden werden so jedes Jahr nach oben verteilt, vom Mieter zum Vermieter!

Um dem ein Ende zu setzen braucht es ein klares JA am 9. Februar!

Mieten steigen schneller als Löhne und Preise

Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen geben jeden Monat zwischen 25 und 35 Prozent davon für die Miete aus. Sie sind auch diejenigen, die am stärksten von Mietzinserhöhungen betroffen sind. Die Senkung der Wohnungspreise ist daher eine Notwendigkeit, um die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der Jugendlichen in Ausbildung oder der Rentnerinnen und Rentner wiederherzustellen. Die Lösung, um diese ungerechte Umverteilung von unten nach oben zu stoppen: mehr genossenschaftlicher Wohnungsbau!

Genossenschaftswohnungen sind günstiger!

Was man für die Wohnung zahlt, hängt ganz entscheidend davon ab, wem die Wohnung gehört, wie die Grafik zeigt. Schuld am überteuerten Wohnungsmarkt sind Immobilien-Spekulanten: Sie jagen rücksichtslos hohen Renditen nach. Dies hat negative Folgen für die Menschen. Ganze Liegenschaften werden leergekündigt. Langjährige Mieterinnen und Mieter werden auf die Strasse gestellt, damit ihre Wohnungen zu massiv höheren Mietpreisen vermietet werden können. Viele von ihnen können sich solch hohe Mieten nicht leisten und sind gezwungen, ihr Quartier oder gar ihre Stadt zu verlassen.

Gemeinnützige Wohnbauträger und -genossenschaften funktionieren einfach: Die Miete muss lediglich die Kosten für Bau, Instandhaltung und Investitionen decken. Kein Gewinn, keine Spekulationen. Die Initiative, über die wir am 9. Februar abstimmen, stärkt also eine bekannte und bewährte Lösung.

Darum: JA am 9. Februar!

Die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» schreibt vor, dass gesamtschweizerisch mindestens 10 Prozent der neu gebauten Wohnungen gemeinnützig sind. Das heisst, sie gehören Organisationen, die keinen Profit anstreben. Um dies zu erreichen, sollen Bund und Kantone Wohnbauträger unterstützen, die ohne Gewinnstreben bauen. Des Weiteren will die Initiative verbieten, dass bei staatlich geförderten Sanierungsprojekten die Kosten auf die Mieter überwälzt werden. Wegen Investitionen zur Reduzierung des Energieverbrauchs dürfen nicht preisgünstige Wohnungen verschwinden.

Darum empfehlen die Gewerkschaften ein klares JA am 9. Februar - damit Wohnen bezahlbar wird!

Meinungen

«Die Löhne stagnieren, die Mieten steigen: Am Ende des Monats bleibt nichts mehr übrig – so kann es nicht weitergehen.»

Pierre-Yves Maillard I SGB-Präsident, Nationalrat

«Ein Recht auf bezahlbares Wohnen muss für alle gelten – die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus ist ein Schritt in die richtige Richtung.»

Vania Alleva I Präsidentin Unia, Vizepräsidentin SGB

«Die Bodenpreise in der Schweiz sind überteuert. Die Initiative geht das Problem an der Wurzel an: Gemeinden sollen prioritären Zugang zu Grundstücken für den gemeinnützigen Wohnbau erhalten.»

Giorgio Tuti I Präsident SEV, Vizepräsident SGB

«Skrupellose Spekulanten verdienen mit unseren Mieten Milliarden und werden immer reicher – dieses Monopoly muss gestoppt werden.»

Katharina Prelicz-Huber I VPOD-Präsidentin, Nationalrätin

Analyse
Hintergründe

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat wichtige Eckpunkte, Hintergründe, Zahlen, Daten und Argumente zur aktuellen Lage am Wohnungsmarkt in der Schweiz in einer Analyse zusammengefasst:

Wohnungsmarkt-Analyse des SGB herunterladen  

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