Arbeitgeber-Thinktank "Avenirsuisse" verlangt längere Arbeitzeiten - dabei haben viele Mütter schon heute kaum mehr Freizeit

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Blog Daniel Lampart

Aus Arbeitgeberkreisen gibt es in den letzten Jahren immer wieder Versuche, die Arbeitzeiten zu verlängern. Allen voran der etwas abgehobene «Think Tank» Avenirsuisse. So verlangt der Direktor Grünenfelder eine 7-Tage-Woche oder eine Verkürzung der Ruhezeiten.

Dabei ist die Arbeitzeit-Realität für viele Familien mit Kindern – insbesondere für Frauen – bereits heute nur schwer erträglich. Vollzeit arbeitende Mütter mit Kindern im Alter von 0-14 Jahren leisten rund 45 Stunden pro Woche Hausarbeit. Die Normalarbeitszeit beträgt knapp 42 Stunden pro Woche – inklusive Arbeitsweg und Pausen macht das etwas über 50 Stunden. Wenn man noch eine tägliche Nachtruhe von 8 Stunden dazu rechnet, bleibt den Frauen kaum mehr freie Zeit. Während der Arbeitswoche dürfte höchstens eine Stunde pro Tag übrig bleiben.

Um das Leben erträglicher zu machen, müsste die Arbeitszeit verkürzt und nicht verlängert werden. Doch die Entwicklung ging in die falsche Richtung. Bis in die 1990er-Jahre sank die Normalarbeitszeit in der Schweiz alle 10 Jahre um rund eine Stunde. Doch seither geschah nichts mehr. Im Gegenteil tendieren die Arbeitszeiten seit einiger Zeit wieder leicht nach oben. Insbesondere im Dienstleistungsbereich.

Zuständig beim SGB

Luca Cirigliano

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