Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den Ü55 – die geschlossenen Grenzen zeigen definitiv, dass nicht die „Ausländer“, sondern die schwarzen Schafe unter den Arbeitgebern das Problem sind

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Blog Daniel Lampart

Chocolatier Läderach entlässt langjährige ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, ist im heutigen Blick zu lesen. Auch Magdalena Martullo stellte in einer EMS-Tochter in der Krise langjährige ältere Mitarbeiter auf die Strasse. Solche Fälle gibt es während der Corona-Krise im Gewerkschaftsalltag leider häufiger. Auch die Arbeitslosenzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Bei den Ü55 hat die Zahl der neuen Arbeitslosen in den Monaten März/April gegenüber dem Vorjahr um fast 50 Prozent zugenommen. Gerade bei den älteren Arbeitnehmenden dürfte es viele Entlassungen gegeben haben. Auffällig ist, dass sich in der Corona-Krise mehr Ü55 bei den Gewerkschaften melden, die entlassen wurden. Wir Gewerkschaften kennen Fälle, wo die Arbeitgeber zwar Kurzarbeit angemeldet haben, einzelne ältere Mitarbeiter aber davon ausgenommen haben. Ihnen wurde gekündigt. Für die Betroffenen ist das ein Schock. Denn sie haben es in der Corona-Krise noch schwerer wieder einen Job zu finden.

Das Beispiel Läderach zeigt auch, wo das Problem liegt. Bei den schwarzen Schafen unter den Arbeitgebern. Und nicht bei den «Ausländern», wie das von der SVP in den nationalen Wahlen behauptet wurde und wohl auch im Abstimmungskampf zur Begrenzungsinitiative behauptet werden wird. Die Grenzen waren in den letzten Monaten geschlossen und die Personenfreizügigkeit ausgesetzt.

Es braucht einen besseren Kündigungsschutz für langjährige ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das Parlament muss in der Session die Überbrückungsrente beschliessen, damit sie der Bundesrat rasch in Kraft setzen kann.

Zuständig beim SGB

Daniel Lampart

Sekretariatsleiter und Chefökonom

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